Vieles wird ja nur gemacht, um ein Bild davon ins Internet zu stellen, doch das kann man vom Frühstück nicht behaupten. Frühstück, eine Routineangelegenheit ohne Nachrichtenpotential. Die ethische Seite des Frühstückeis hatten wir in diesem Blog ja schon mit dem Beitrag vom fünfzehnten April zweitausendundfünfzehn beleuchtet, heute nun die technische. Beim Frühstücksei verstehen die Deutschen keinen Spaß und ich kann mich jedes Mal beölen, wenn ich einen Menschen der im Alltag garantiert nie kocht mit der Stoppuhr in der Hand den Moment ermitteln sehe, in dem das Ei aus dem kochenden Wasser genommen werden muss, damit es genau richtig ist. Das Ei ist dann meistens entweder zu weich oder zu hart und das liegt dann meistens am Ei aber bestimmt nicht an dem Kochenden, denn der hat das Ei ja genau zum richtigen Zeitpunkt herausgenommen und sogar vorschriftsmäßig abgeschreckt also alles richtig gemacht. Bei den Eierkochern gelingt es nicht besser und dann sind da noch die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Positionen im Eierkocher. Das Ei wird dann meistens zu Beginn des Frühstücks auf den Tisch gestellt und durch einen Eierwärmer warm gehalten, damit es zumindest nicht ganz kalt ist, wenn man es isst. Naja, kommen wir zum Déjà-vu. Das Déjà-vu ist akustischer Natur, genau genommen handelt es sich um ein Lied. Auf einem Trailer im Fernsehen über Swinging London oder den Summer of Love oder die Hippiebewegung oder irgendwas anderes was vor fünfzig Jahren los war wurde es als Musik verwendet und es handelt sich um das Lied Summerwine. Das Lied ist für einen Foodblog sehr gut geeignet, denn darin beschreibt die betörende Stimme der Sängerin was so alles in ihrem Sommerwein drin ist und wie sie das so verführerisch singt kann man den Mann der Hab und Gut für einen Tropfen ihres Weines dahingibt, gut verstehen. Ein altes Thema der Literatur, des Films und eben auch der Musik. Gut, doch was hat das jetzt mit dem Frühstücksei zu tun? Ganz einfach: Nachdem man die Herdplatte mit dem Eiertopf drauf eingeschaltet hat, startet man besagtes Lied und auch den Toaster, denn Toastbrot und Ei müssen ja synchron fertig sein. Während man das Lied hört dreht man das Toastbrot um, zumindest wenn man einen so altmodischen Toaster hat, bei dem beide Seiten des Toastbrots nacheinander getoastet werden, weil nur ein Heizelement mittig angeordnet ist. Irgendwann nimmt man die Eier dann aus dem kochenden Wasser, schreckt sie ab und stellt sie gemeinsam mit dem nun fertig gerösteten Brot mit dem letzten Takt des Liedes auf den Tisch. Das Ei ist dann garantiert genau richtig. Vermutlich klappt es mit jeder Musik doch ausprobiert haben wir es bisher nur mit Summerwine.
Frittierte Zucchiniblüte
Vor zwei Wochen hatten wir die Zucchiniblüten gezeigt. Hier sieht man sie nun zubereitet.
Auberginen vom Balkon
Im Frühjahr haben wir ein paar Samen in die Erde gesteckt und wollten nun im Herbst eigentlich eine leckere, auf dem Balkon gezogene Aubergine essen. Naja. Heute hat uns die Pflanze mit einer Blüte beschenkt. Die Blüte ist zwar violett und erhöht so die Vorfreude, doch so recht glauben, dass aus der Balkonaubergine in diesem Jahr noch etwas wird, wollen wir nicht.
Hilfe: Meine Sonnenblumen sind Fan von Schalke 04
Die ganze Welt bewundert die Fans von Schalke 04. Warum? Weil sie Charakter haben. Wenn das Management wieder irgendeinen Mist gemacht hat, dann ziehen sie im Stadion blank und sehen sich das Spiel mit dem Hinterteil an. Das Management sieht das dann und hat die Möglichkeit aus Fehlern zu lernen, theoretisch zumindest. Nun. Ich bin kein Manager von Schalke 04, aber ich habe einen Balkon. Dort bin ich für die Pflanzen verantwortlich und freue mich, wenn sie blühen. Im Frühjahr stecke ich ein paar Sonnenblumensamen in die Erde und gieße das zarte Pflänzchen bis es eine reife Sonnenblume ist und mich mit ihrer schönen Blüte beschenkt. Denkste. Nur von hinten kann ich sie sehen. Sie zeigt mir ihr Hinterteil und blickt tagein tagaus nur zur Sonne. Wenn so ein Dortmund Fan Sonnenblumen pflanzt, stell ich mir das ganz schön bitter für ihn vor, wenn er merkt, dass seine gelb-schwarzen Blumen eigentlich Schalke Fans sind und ihm nur ihr Hinterteil zeigen.
Hier sieht man zwei Charantais-Melonen. Die Linke stammt aus regionaler Kultur bei Potsdam, die Rechte ist Importware. Wir sind richtig gespannt, wie die hier gewachsene Melone schmeckt.
Stahelbeeren. Sie wurden etwas spät gepflückt und waren daher schon sehr reif und supersüß. So süß, dass sich die Wespen auch schon daran verköstigten. Es handelt sich um eine alte kleinfruchtige Sorte. Das Pflücken war eine irre Arbeit und die Reinigung erst recht. Jetzt haben wir ein paar Glas Stachelbeerkonfütüre und sind mächtig stolz darauf.
Die Landgurkensaison geht zuende und damit auch das Lieblingssommeressen: Schmorgurken. Es schmeckt herrlich und ist einfach zuzubereiten. Ich frage mich, warum Schmorgurken so selten in Restaurants angeboten werden. Es ist mindestens so lecker wie Spargel, scheint aber ausschließlich privat gekocht zu werden.
Good by LOVE!
Der Sommer geht zu Ende. Mit ihm wird auch die Auswahl beim Obst geringer. Die ersten zarten Maiskolben werden verkauft. Leckere Fleischtomaten gibt es. Immerhin, noch ist es nicht kalt. Und die Augustäpfel lassen sich auch immer weniger verleugnen.
Karottenhose aus der Mode
Sie ist schon so lange aus der Mode, dass Viele sie nicht mehr kennen geschweige denn erkennen: Die Karottenhose. Im Bund weit, am Fuß jedoch eng geschnitten, so dass sich von Weitem in der Silhouette das Bild einer Karotte ergibt. Möglicherweise wurden durch die Bezeichnung „Karottenhose“ die Gefühle der Karotte verletzt. Denn wer lässt sich schon gern auf die Form seines Körpers reduzieren. Die Karotte hat neben ihrer Form ja noch einiges mehr zu bieten, zu nennen wäre die orangene Farbe, ihre knackige Konsistenz, der leckere Geschmack und vergessen wir nicht die Frisur, das Karottengrün, das die Kaninchen so gerne fressen. Nun, selbst ist die Karotte und so fand sie einen Weg, die aus ihrer Sicht beleidigende Bezeichnung „Karottenhose“ zu kommentieren. Sie wächst, wie man an dem Bild unten sieht nun zweibeinig! Eine charmante Art, sich gegen eine Beleidigung zu wehren. Glückwunsch, Karotte!
Saure Kirschen
nun könnte man auf die Idee kommen, sauer wäre nicht lustig, weil man dabei den Mund verzieht. Tatsächlich bietet der saure Geschmack den richtigen Kontrast zu hochsommerlichen Temperaturen. Während wir im Winter süßes durchaus vertragen, brauchen wir im Sommer Saures. Und da kommt der Sauerkirschkuchen gerade recht.
Schwarze-Johannisbeer-, Stachelbeer- und Erdbeerkonfitüre
Der gestrige 6:5 Erfolg der deutschen Fußballnationalelf über die „Squadra Azzurra“ wurde beim Frühstück mit einem Brotaufstrich in Landesfarben gefeiert.
Preisfrage: Welche Konfitüre hätten wir denn aus Brot gestrichen, wenn die „Squadra Azzurra“ gewonnen hätte?
Aubergine herzlich
Die Obstsaison erreicht nun ihren Höhepunkt. Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht.
Dicke Bohnen
Bei dicken Bohnen muss man zulangen, denn es gibt sie nur wenige Wochen und wie immer schmecken die Ersten am besten. Das Bild zeigt, dass Dicke Bohnen bei der Erfindung der Ringlosarmatur zur Gardinenaufhängung wohl eine Rolle gespielt haben müssen. Aber Papperlapapp, hält ja sowieso nicht. Dicke Bohnen eignen sich übrigens perfekt als Knabberkram.