Rot oder Gold

Auf dem Einkaufszettel wog die orangefarbene Fleischtomate „German Gold“ 488 gramm, dafür war ein Betrag von 4,15 Euro fällig. Die in der Vorwoche gekaufte Berner Rose brachte es auf 556 gramm und war für 4,73 Euro käuflich zu erwerben. Vom Geschmack her fanden wir die Orangefarbene besser, doch hat das auch etwas mit dem Gericht zu tun, das wir gekocht haben und für das im Übrigen auch noch je etwa 1,8 kg Landgurken verarbeitet wurden, für die es allerdings keinen Einkaufzettel gibt, weil, der Händler per Hand addiert. Ihr wisst natürlich schon lange, um welches Gericht es sich handelt …

Die unten abgebildeten im Salat befindlichen Tomaten kann man übrigens nicht auf dem Foto mit dem Einkauf sehen, da sie aus eigener Produktion stammen und daher dort nicht abgebildet sind. Wir haben auch eine „Berner Rose“ auf dem Balkon, doch bei uns bringen es die Früchte nicht auf ein so stattliches Gewicht.

Das ist der Einkauf vom 29.07.2017 mit „Berner Rose“
Und das ist der Einkauf vom 05.08.2017 mit „German Gold“
Hier die komplette Mahlzeit fotografiert mit dem Licht des zur Farbe der Tomate passenden Sonnenuntergangs
Nur zum Größenvergleich die gekaufte Öko-Fleischtomate und die selbst erzeugte Balkontomate
Pflaumenkuchen vor dem Backen, Reineclauden und Zwetschgen gemischt
Pflaumenkuchen nach dem Backen, Reineclauden und Zwetschgen gemischt

Hilfe: Meine Sonnenblumen sind Fan von Schalke 04

Die ganze Welt bewundert die Fans von Schalke 04. Warum? Weil sie Charakter haben. Wenn das Management wieder irgendeinen Mist gemacht hat, dann ziehen sie im Stadion blank und sehen sich das Spiel mit dem Hinterteil an. Das Management sieht das dann und hat die Möglichkeit aus Fehlern zu lernen, theoretisch zumindest. Nun. Ich bin kein Manager von Schalke 04, aber ich habe einen Balkon. Dort bin ich für die Pflanzen verantwortlich und freue mich, wenn sie blühen. Im Frühjahr stecke ich ein paar Sonnenblumensamen in die Erde und gieße das zarte Pflänzchen bis es eine reife Sonnenblume ist und mich mit ihrer schönen Blüte beschenkt. Denkste. Nur von hinten kann ich sie sehen. Sie zeigt mir ihr Hinterteil und blickt tagein tagaus nur zur Sonne. Wenn so ein Dortmund Fan Sonnenblumen pflanzt, stell ich mir das ganz schön bitter für ihn vor, wenn er merkt, dass seine gelb-schwarzen Blumen eigentlich Schalke Fans sind und ihm nur ihr Hinterteil zeigen.

Sonnenblume von Hinten
Sonnenblume von hinten

Hier sieht man zwei Charantais-Melonen. Die Linke stammt aus regionaler Kultur bei Potsdam, die Rechte ist Importware.  Wir sind richtig gespannt, wie die hier gewachsene Melone schmeckt.

Zwei Melonen für den Geschmackstest – Wie gut schmeckt die Charantais Melone aus Brandenburg im Vergleich zur Französischen? (Beide aus ökologischem Landbau)
Zwei Melonen für den Geschmackstest – Wie gut schmeckt die Charantais Melone aus Brandenburg im Vergleich zur Französischen? (Beide aus ökologischem Landbau). Die Linke haben wir jetzt schon getestet, schmeckt wie Gemüse mit literarischer Vorbildung. Die Rechte bringt uns zum Dahinschmelzen. Eine echte Französin eben. Von wegen preußisch Arkadien …

Stahelbeeren. Sie wurden etwas spät gepflückt und waren daher schon sehr reif und supersüß. So süß, dass sich die Wespen auch schon daran verköstigten. Es handelt sich um eine alte kleinfruchtige Sorte. Das Pflücken war eine irre Arbeit und die Reinigung erst recht. Jetzt haben wir ein paar Glas Stachelbeerkonfütüre und sind mächtig stolz darauf.

So sahen die Stachelbeeren am Strauch aus. Da Viele von den Wespen schon „ausgelutscht“ waren, musste man beim Pflücken sorgfältig wählen.
So sahen die Stachelbeeren am Strauch aus. Da Viele von den Wespen schon „ausgelutscht“ waren, musste man beim Pflücken sorgfältig wählen.
Stachelbeeren
Stachelbeeren
Zucciniblüte und Edamame. Die Blüten kann man wunderbar frittieren. Ein Leckerbissen.
Zucchiniblüte und Edamame. Die Blüten kann man wunderbar frittieren. Ein Leckerbissen. Edamame passt gut zu Bier. Muss etwas salzig sein und wird als Snack gereicht.
Bei den gelben Himbeeren waren wir erst etwas zurückhaltend, weil sie nicht rot sind. Sie schmecken aber genauso lecker wie Rote.
Bei den gelben Himbeeren waren wir erst etwas zurückhaltend, weil sie nicht rot sind. Sie schmecken aber genauso lecker wie Rote.
Das ist jetzt mal nicht zum Essen.
Das ist jetzt mal nicht zum Essen.

Die Landgurkensaison geht zuende und damit auch das Lieblingssommeressen: Schmorgurken. Es schmeckt herrlich und ist einfach zuzubereiten. Ich frage mich, warum Schmorgurken so selten in Restaurants angeboten werden. Es ist mindestens so lecker wie Spargel, scheint aber ausschließlich privat gekocht zu werden.

Sorry, Gurke, aber was haben die Sterneköche gegen Euch?
Sorry Gurke, aber was haben die Sterneköche gegen Euch?
Hier der ganze Einkauf. Übrigens neben Fleischtomaten auch Kochtomaten dabei
Hier der ganze Einkauf. Übrigens neben Fleischtomaten auch Kochtomaten dabei

Gelb gestreifte Insekten nerven beim Frühstück

Ein weiteres Mal finden sich Landgurken im Einkauf. Gegen Ende der Saison werden die Samen in den Gurken größer, das Fruchtfleisch wird weicher und der Geschmack fader. Doch Schmorgurken sind einfach das ultimative Sommeressen und bevor wir wieder ein ganzes Jahr warten müssen, haben wir sie noch mal gekauft. Frischen Dill gab’s auch dazu.

Auch die roten Johannisbeeren sind eigentlich schon über der Zeit. Doch die Saison ist so kurz, dass wir noch einmal zugegriffen haben.

Lecker ist übrigens auch der Rettich, der bei guter Qualität seine Verwandtschaft mit dem Radischen geschmacklich offenbart.

Ansonsten war Paprikatag. Der gelbe zipfelmützige schmeckt besonders gut. Pflaumen sind auch wieder dabei. Diesmal jedoch nur drei Sorten: Reineclauden, Zwetschgen und Mirabellen. Bohnen sind jetzt auch frisch und lecker.

Jedes Jahr im August kommen auch einige Gäste ungebeten zum Frühstück. Die Wespen sind in dieser Jahreszeit besonders nervig. Hinsichtlich der Wahrnehmung von Pflaumen, Orangensaft, Frühstückseinern, Schinken und Johannisbeeremarmelade sind ihre Langstreckensensoren unübertroffen. Innerhalb kürzester Zeit befindet sich eine Gruppe Wespen über dem Frühstückstisch. Leider sind ihre Nahfeldsensoren weniger gut. Denn sich haben größte Schwierigkeiten, das Ziel ihrer Begierden dann tatsächlich auch zu erreichen. Ständig fliegen sie irgendwohin und finden doch nichts. Solange sie auf Messer und Gabel spazieren gehen, stört das nicht, auf Armen und Beinen stört es schon. Und wenn sie es dann doch bis zum Orangensaft geschafft haben, stürzen sie sich gleich hinein und müssen von uns gerettet werden, damit wir den O-Saft weiter trinken können. Damit sich die Wespen nicht darauf setzen, werden die Früchte schnell mit Joghurt überdeckt. Joghurt ist für die Wespen ein Problem, weil sie mit ihrem Hinterteil darin versinken, sich die Flügel beklecksen und es dann nicht schaffen, aus der Schale herauszuklettern. Unten sieht man drei Exemplare bei ihrem Versuch, die Joghurtschale aus eigener Kraft zu verlassen.

Der Einkauf vom 22. August.
Der Einkauf vom 22. August.
Mein Tipp: Der Zipfelmützige.
Mein Tipp: Der Zipfelmützige.
Die drei wollen raus aus dem Joghurt.
Die drei wollen raus aus dem Joghurt.

Einkaufen im August

Wurde das erste Obst noch mit großem Juchhei begrüßt, so ist der Applaus nun schon deutlich verhaltener. Für jede neu reifwerdende Sorte verschwindet eine andere vom Ladentisch. Außerdem werden die Farben nun dunkler: Blaubeeren, Pflaumen und Brombeeren. Sauerkirschen und Johannisbeeren sind nun schon durch. Aber weil es so heiß ist, haben ja nun insbesondere Melonen, Gurken und Tomaten Hochkonjunktur. Eigentlich gibt es alles, und weil Urlaubszeit ist, gibt es wenig Konkurrenz am Ladentisch. In der Theorie der Marktwirtschaft müsste ein großes Angebot bei geringer Nachfrage zu einem Rückgang der Preise führen. Doch in der Urlaubszeit ist das Gemüse nicht günstiger und das Obst auch nicht. So natürlich bei der Ökolandwirtschaft die Produkte erzeugt werden, so wenig marktwirtschaftlich kommen die Preise zustande. Die Kunden kaufen aus Überzeugung. Wäre die Ware günstiger würde man womöglich an ihrer Qualität zweifeln? Das gibt es ja häufiger, dass eine Sache so richtig teuer sein muss, damit der Kunde an die Qualität glaubt. Etwas günstiges kann nicht gut sein …

Unten auf dem Foto sieht man auch die Landgurken, die mit den Fleischtomaten zu Schmorgurken verarbeitet werden und auch den Dill, den man dazu unbedingt braucht.

Einkauf am 01. August.
Einkauf am 01. August.
Zwiebeln frisch.
Zwiebeln frisch.
Obst. Blaubeeren. Sauerkirschen für den Kuchen und Süsskirschen zum naschen. Obwohl dezent grün, soll der Rucola, der Dill und die Zucchini natürlich auch nicht vergessen werden.
Obst. Blaubeeren. Sauerkirschen für den Kuchen und Süsskirschen zum naschen. Obwohl dezent grün, soll der Rucola, der Dill und die Zucchini natürlich auch nicht vergessen werden.