digital die Saison verlängern

Im Juni gibt es Erdbeeren und irgendwann gibt es dann keine mehr. Im August gibt es Pflaumen und irgendwann hat es sich ausgepflaumt. Wer das Gute liebt, der wird sich mit seiner Ernährung an den Jahreszeiten orientieren. Gemüse und Obst aus dem Freiland schmeckt einfach herzhafter. Und jetzt die Enttäuschung: Man kann die Saison nicht digital verlängern. Allerdings kann man Bilder, die man im Juni fotografiert hat im Oktober posten. Und natürlich kann man sich das Foto eines Schneemanns auch im Sommer ansehen. Doch jetzt ist Herbst. Das Laub färbt sich und die Sonne vergoldet es. Das war jetzt ein langer Vorspann nur um zu entschuldigen, dass die Fotos die ich poste schon ein bisschen älter sind. Genießt es, denkt an den Sommer …

… und wenn sich Euer Haar dabei wellt, so könnte die Ursache eine Gravitationswelle sein. Entstanden, als sich zwei Neutronensterne küssten. Wie romantisch. Sicher werden die beiden Neutronensterne glücklich sein, denn bei ihrer Verschmelzung sollen ja Unmengen an Gold und Platin entstehen. Welch materialistische Vorstellung, dass Neutronensterne nur deshalb glücklich sind, weil sie Gold und Platin haben. Wer kennt schon einen Neutronenstern persönlich? Richtig: Gold und Platin sind für Neutronensterne ungefähr das, was für uns Menschen Fußpilz ist. Also nix wie rein ins Raumschiff, Kurs auf die frisch vermählten Neutronensterne  setzen und ihnen eine ordentliche Pediküre verpassen. Zurück kommst Du dann mit Gold und Platin beladen und darfst dabei noch das Gefühl haben, etwas Gutes vollbracht zu haben, weil Du die Neutronensterne ja von Fußpilz befreit hast …

… denkt lieber an den Sommer. Oder esst einen Apfel.

kleine spät gereifte Auberginen
schwarze Paprika
Asia-Salat
Nüsse vom Haselnussbaum der in Moabit als Straßenbaum wächst
Alles zusammen, sogar mit Himbeeren. Von den Gurken haben wir zwei für eins bekommen, weil sie so klein waren. Aber sooo lecker. Was man auf dem Foto sieht haben wir inzwischen verspeist. Das war der Einkauf vom 30. September.

Szenenwechsel

Bohnen, Himbeeren, Dill und Landgurken verabschieden sich. Auch Tomaten, Auberginen, Gurken  und der Paprika bereiten ihren Abgang vor. Der Kopfsalat ist bald nicht mehr von hier. Neu hinzugekommen sind Kürbis, Spinat, Süßkartoffeln und Fenchel. Nicht auffällig, weil fast immer da sind Möhren und Zwiebeln.

Der Wochenendeinkauf in seiner ganzen Pracht
Ein Hokkaido Kürbis. Meine Rechtschreibkorrektur möchte daraus einen Hofkino-Kürbis machen
Eine Fleischtomate „German-Gold“, die inzwischen zusammen mit den Landgurken und dem Dill verarbeitet wurde
Noch einmal grüßt der Sommer, drei Himbeeren aus eigener Balkon-Aufzucht
Auch Eicheln und Kastanien sind jetzt reichlich vorhanden

Disteln zum Essen

Wenn man den Öko-Markt Einkauf vom 17. Und vom 10. September ansieht, fallen die beiden Artischocken auf. Jetzt, mit dem Beginn des  Frühherbstes werden sie angeboten. Ein paar Äpfel sieht man schon, zarte Maiskolben, Radischen natürlich, Tomaten sowieso, Melonen gab‘s auch noch, Weintrauben haben sich dazwischen geschlichen, verspätete Himbeeren hatten auch ihren Weg in den Einkaufskorb gefunden. Ansonsten die üblichen Verdächtigen, in dieser Jahreszeit alle aus der Region. Zurück zu den Artischocken. Sie sind ja kein traditionelles deutsches Essen sondern gehören zur mediterranen Küche. Wenn man so eine Artischocke sieht, dann wundert man sich zuerst, weil so ganz anders aussieht als anderes Gemüse.  Etwas lüftet sich ihr Geheimnis, wenn man sich mal die Knospe einer Distel genauer ansieht. Dann hat man ein Déjà-vu. Na klar, es ist die Knospe einer ziemlich großen Distel, so eine Artischocke.

Das ist der Öko-Markt Einkauf vom 17. September …
Das ist der Öko-Markt Einkauf vom 17. September …
… und das ist der Öko-Markt Einkauf vom 10. September
… und das ist der Öko-Markt Einkauf vom 10. September
So sieht die Artischocke aus, wenn sie aus dem Kochtopf kommt.
So sieht die Artischocke aus, wenn sie aus dem Kochtopf kommt.
Hier wird ein Blütenblatt in die Sauce gedippt …
Hier wird ein Blütenblatt in die Sauce gedippt …
und hier wird ein anderes Blütenblatt in eine andere Sauce gedippt.
und hier wird ein anderes Blütenblatt in eine andere Sauce gedippt.

Der Schnee ist die gespeicherte Energie des Sommers

Das Jahr neigt sich dem Ende und der Kohl nimmt seinen Lauf, von der Obstsaison ist nicht mehr viel zu sehen. Salomé und Cox Orange machen sich schon rar. Die milde Witterung heißt nun dem Kalender nach Winter doch es würde etwas fehlen, käme nicht noch etwas Frost.

Mit dem Jahr ist auch ein Jahr Foodbloggerei herum. Besonders viel Feedback gab es nicht, um ehrlich zu sein, gab es nur einen Kommentar, und den habe ich gelöscht.

Mein Physiklehrer sagte einmal, der Schnee sei die gespeicherte Energie des Sommers. Ich habe das nie verstanden, meine aber, dass der Satz als Überschrift über den letzten Beitrag in diesem Jahr passt.

Nicht nur Kohl.
Nicht nur Kohl.