Regionales Freiland auf dem Ladentisch

Obwohl der Herbst ja schon recht weit fortgeschritten ist, gibt es immer noch knackig leckeren Salat aus dem Freiland. Das liegt wohl auch an den milden Temperaturen. Z.B. der Rauke ist im Moment kaum zu toppen. Während es bei Bio ja Usus ist, anzugeben, ob das Erzeugnis aus der Region kommt, wird nicht angegeben, ob es sich um Freilanderzeugnisse handelt. Gemüse aus dem Freiland schmeckt viel kräftiger und knackiger als Gemüse aus dem Gewächshaus oder Folienzelt. Aus meiner Sicht sollte unbedingt angegeben werden, ob es sich um Freilanderzeugnisse oder Gewächshausware handelt. Bei „Regional“ denke ich automatisch an Freiland, denn wenn eine Membran zwischen Gemüse und Himmel ist, dann ist es gefühlt schon nicht mehr von hier. Ich plädiere somit dafür, dass nur als „Regional“ bezeichnet werden darf, was auch im Freiland gewachsen ist.

Die Sonnenblume sollte eigentlich als Samenspender im nächsten Frühjahr dienen, doch da hatten wir nicht mit dem Eichhörnchen gerechnet, dem eine andere Verwendung einfiel. Nachhaltig ist das natürlich nicht, doch das mit dem Eichhörnchen zu diskutieren wäre müßig.
Die Sonnenblume sollte eigentlich als Samenspender im nächsten Frühjahr dienen, doch da hatten wir nicht mit dem Eichhörnchen gerechnet, dem eine andere Verwendung einfiel. Nachhaltig ist das natürlich nicht, doch das mit dem Eichhörnchen zu diskutieren wäre müßig.
Herbsteinkauf mit viel frischem Gemüse. Die milden Temperaturen machen es möglich.
Herbsteinkauf mit viel frischem Gemüse. Die milden Temperaturen machen es möglich.
Petersilienwurzeln mit Petersilie dran.
Petersilienwurzeln mit Petersilie dran.
Salat. Die Rauke ist rechts.
Salat. Die Rauke ist rechts.

Einkaufen im Oktober

Dass der Sommer vorbei ist, sieht man am fehlenden Obst. Doch noch gab es keinen Frost und so können Paprika Radischen und Konsorten noch mal einen auf dicke Hose machen. Grüne Bohnen gab’s leider nicht und da haben wir Gelbe gekauft. Mal sehen, wie die schmecken (lecker, quietschen nur etwas). Schön ist auch, dass man Petersilie mit Petersilienwurzel dran kaufen kann. Rauke und Ruccola wetteifern um die Gunst der Kunden, doch langsam setzt sich die Rauke durch, zumindest in Berlin. Der Blumenkohl ist natürlich auch lecker. Und mehr verrat ich nicht.

Als ob es noch eines deutlicheren Zeichens für den Herbst bedurft hätte, hier ist er, der Kürbis. Demnächst als Suppe zu genießen.
Als ob es noch eines deutlicheren Zeichens für den Herbst bedurft hätte, hier ist er, der Kürbis. Demnächst als Suppe zu genießen.
Gelbe Bohnen, weil‘s keine Grünen mehr gab. Die Birnen haben sich inzwischen in Kuchen verwandelt.
Gelbe Bohnen, weil‘s keine Grünen mehr gab. Die Birnen haben sich inzwischen in Kuchen verwandelt.
Da ham wa den Salat. Feldsalat vom Feld.
Da ham wa den Salat. Feldsalat vom Feld.

Birnen Bohnen Speck

Jetzt sind sie reif, die kleinen Kochbirnen. Bohnenzeit ist auch, also gibt es Birnen Bohnen Speck. Ansonsten fällt bei dem eingekauften Obst und Gemüse die Größe der Gurken auf. Die größte brachte 1116 Gramm auf die Waage. Die kleinere wog immerhin noch 926 Gramm. Man beachte auch die Vielfalt an Paprika, wie schon in der letzten Woche. Überraschend, dass es noch einmal Himbeeren gab, doch die Pflanzen bilden oftmals späte Blüten, die dann eine kurze zweite Ernte ermöglichen. Zwei verschiedene Sorten Ruccola sieht man unten, wobei die großblättrige Sorte eigentlich kein Ruccola sondern Rauke ist. Eine große Berner Rose sieht man auch und drei kleinen Auberginen wollen auch nicht übersehen werden.

Der Einkauf vom 29. August.
Der Einkauf vom 29. August.
Ein Zoom auf die Kochbirnen.
Ein Zoom auf die Kochbirnen.
Der Zipfelmützige & Consorten kommen groß raus.
Der Zipfelmützige & Consorten kommen groß raus.
Da haben wir den Salat. Auch zu sehen: Bohnen, die drei kleinen Auberginen und eine große Fleischtomate. Ein paar Weintrauben sind auch dabei.
Da haben wir den Salat. Auch zu sehen: Bohnen, die drei kleinen Auberginen und eine große Fleischtomate. Ein paar Weintrauben sind auch dabei.
Obwohl es ja Birnen Bohnen Speck heißt, sind auch Kartoffeln dabei. Beim Kochen der Bohnen das Bohnenkraut nicht vergessen!
Obwohl es ja Birnen Bohnen Speck heißt, sind auch Kartoffeln dabei. Beim Kochen der Bohnen das Bohnenkraut nicht vergessen!
Wer meint Pflaumenkuchen ohne Sahne geht gar nicht sollte es mal mit Eis probieren …
Wer meint Pflaumenkuchen ohne Sahne geht gar nicht, sollte es mal mit Eis probieren …

Mit Pflaumen auf den Augen kann man nicht kochen

In dieser Jahreszeit kommt das Meiste aus der Region. Die Bohnen sind im Sommer ein besonderer Genuss. Auffallen tun sicher auch die Auberginen. Sie kommen vom Freiland und sind kleiner als die Gewächshausware die sonst auf den Ladentisch kommt. Drei Maiskolben sind den beiden Gurken zahlenmäßig überlegen. Mehrere Sorten Tomaten und Bundmöhren. Radischen, Zwiebeln, Broccoli und Rettich, alles von Hier. Von weiter weg kommen die Melonen. Bei der Affenhitze unverzichtbar. Wie man in dem unteren Zoom sieht, gibt es jetzt auch reichhaltig Pflaumen. Wer genau hinguckt, wird 5 verschiedene Sorten entdecken. Welche Sorte soll nun im Kuchen verbacken werden? Grübel …

Einkauf am 15. August
Einkauf am 15. August
Hier ein Zoom auf die Auberginen aus dem Freiland.
Hier ein Zoom auf die Auberginen aus dem Freiland.
Fünf verschiedene Pflaumensorten sind hier abgebildet!
Fünf verschiedene Pflaumensorten sind hier abgebildet!

Gurkenschwärme im August

Von den Sardinen kennt man es schon: Das schwimmen im Schwarm verhindert, dass der Feind die einzelne Sardine packen und fressen kann. Wie man unten sieht, versuchen es die Gurken mit der gleichen Technik. Erfolglos, wie ich getrost vermelden darf. Trotz des Versuchs der Gurken, sich durch Schwarmbildung unsichtbar zu machen, gelang es uns doch, jede einzelne zu greifen und der Verköstigung entgegen zu führen. Warum eine so alte Kulturpflanze wie die Gurke immer noch eine offensichtlich nutzlose Technik verwendet, weiß ich nicht. Wahrscheinlich kommt daher der Begriff „Gurkentruppe“. Das war es aber nicht mit den Tieranalogien. Denn die hier abgebildeten Pflanzen haben sich das Verhalten eines weiteren Tieres angeeignet. Es handelt sich um den Kuckuck. Wer genau hinguckt, sieht, dass nicht alles was nach Gurke aussieht, auch eine Gurke ist. Ein Maiskolben hat sich zwischen den Gurken versteckt. Diese Strategie ist übrigens genauso erfolglos wie die Schwarmbildung der Gurken. Natürlich ist der Maiskolben nicht davongekommen. Spätestens nach dem Schälen ist es mit der Tarnung vorbei.

Ansonsten unten noch ein Zoom auf den Obstteil des Einkaufs. Weintrauben, Pflaumen und Blaubeeren. Warum das Obst im August blau oder dunkelrot ist, weiß ich nicht.

Das ist der Einkauf vom 08.08.15.
Das ist der Einkauf vom 08.08.15.
Und hier ein Zoom auf das Obst.
Und hier ein Zoom auf das Obst.

Einkaufen im August

Wurde das erste Obst noch mit großem Juchhei begrüßt, so ist der Applaus nun schon deutlich verhaltener. Für jede neu reifwerdende Sorte verschwindet eine andere vom Ladentisch. Außerdem werden die Farben nun dunkler: Blaubeeren, Pflaumen und Brombeeren. Sauerkirschen und Johannisbeeren sind nun schon durch. Aber weil es so heiß ist, haben ja nun insbesondere Melonen, Gurken und Tomaten Hochkonjunktur. Eigentlich gibt es alles, und weil Urlaubszeit ist, gibt es wenig Konkurrenz am Ladentisch. In der Theorie der Marktwirtschaft müsste ein großes Angebot bei geringer Nachfrage zu einem Rückgang der Preise führen. Doch in der Urlaubszeit ist das Gemüse nicht günstiger und das Obst auch nicht. So natürlich bei der Ökolandwirtschaft die Produkte erzeugt werden, so wenig marktwirtschaftlich kommen die Preise zustande. Die Kunden kaufen aus Überzeugung. Wäre die Ware günstiger würde man womöglich an ihrer Qualität zweifeln? Das gibt es ja häufiger, dass eine Sache so richtig teuer sein muss, damit der Kunde an die Qualität glaubt. Etwas günstiges kann nicht gut sein …

Unten auf dem Foto sieht man auch die Landgurken, die mit den Fleischtomaten zu Schmorgurken verarbeitet werden und auch den Dill, den man dazu unbedingt braucht.

Einkauf am 01. August.
Einkauf am 01. August.
Zwiebeln frisch.
Zwiebeln frisch.
Obst. Blaubeeren. Sauerkirschen für den Kuchen und Süsskirschen zum naschen. Obwohl dezent grün, soll der Rucola, der Dill und die Zucchini natürlich auch nicht vergessen werden.
Obst. Blaubeeren. Sauerkirschen für den Kuchen und Süsskirschen zum naschen. Obwohl dezent grün, soll der Rucola, der Dill und die Zucchini natürlich auch nicht vergessen werden.

Man nennt es Sommer

Jetzt nennt man es auch offiziell Sommer, das Wetter. Da der Frühling zu trocken war, sind wir nicht verärgert, wenn der Sommer tropfenweise vom Himmel fällt. Das Obstangebot ist nun reichlich. Johannisbeeren jeder Couleur, süße Kirschen und geradezu verboten süße Erdbeeren, Melonen und mehr. Auch beim Gemüse ist das heimische Angebot nun riesig. Gurken, Zucchini, Aubergine, Tomaten, Kartoffeln, Möhren, Radischen, Paprika. All das kommt nun frisch aus der Region. Geradezu ein Schlaraffenland. Doch wenn das Obstjahr seinen Höhepunkt erreicht, verlassen die Deutschen fluchtartig das Land. Sie sind dann in kargen Gebirgslandschaften, an schattenlosen Stränden oder in irgendwelchen Kulturdenkmalen weltweit anzutreffen. Erst wenn die saure Gurkenzeit beginnt, kommen sie reumütig aus dem Urlaub zurück und finden auf den Märkten, was wir ihnen übrig gelassen haben. Wahrscheinich wissen die meisten Urlauber nur nicht, wie lecker es zuhause ist. Sonst würden sie ja wohl kaum wegfahren.

Gibt es nicht? Gibt es doch! Eine Handvoll Kirschen, schwarze und rote Johannisbeeren und natürlich Erdbeeren!
Gibt es nicht? Gibt es doch! Eine Handvoll Kirschen, schwarze und rote Johannisbeeren und natürlich Erdbeeren!
Der restliche Obst- und Gemüseeinkauf vom Wochenende.
Der restliche Obst- und Gemüseeinkauf vom Wochenende.
Wer keine andere Verwendung für Erdbeeren hat, mag diese zum Joghurt zu sich nehmen.
Wer keine andere Verwendung für Erdbeeren hat, mag diese zum Joghurt zu sich nehmen.
Der Begriff des Topping wurde in diesem Blog schon erläutert. Das funktioniert natürlich auch mit Johannisbeeren!
Der Begriff des Topping wurde in diesem Blog schon erläutert. Das funktioniert natürlich auch mit Johannisbeeren!

Die Kirschprinzessin

mit den ersten Kirschen hat das Obstjahr nun seinen Höhepunkt erreicht. Die Erdbeeren schmecken fast schon verboten süß und es gibt sie in Hülle und Fülle. Eine Cavaillonmelone konnten wir nicht finden, wir wissen nicht, warum sie hier nicht mehr verkauft werden. Doch auch die Wassermelone ist hervorragend erfrischend. Gurken, Radischen, Zuckererbsen, alles kommt jetzt direkt vom Erzeuger. Die Bundmöhren wurden nun das erste mal verkauft und das Grün daran ist noch sehr zart. In anderen Ländern isst man das auch. Nun wollen wir nicht weiter bloggen denn Buchstaben kann man nicht essen.

Hier der Ökomarkteinkauf vom Samstag, 13.06.15
Hier der Ökomarkteinkauf vom Samstag, 13.06.15
Und weil sie so lecker sind hier ein Zoom auf die Kirschen die direkt vom Kirschbaum des Bauern den Weg auf unseren Tisch fanden …
Und weil sie so lecker sind hier ein Zoom auf die Kirschen die direkt vom Kirschbaum des Bauern den Weg auf unseren Tisch fanden …

 

Einkaufen für Pfingsten

Bei unserem heutigen Einkauf haben wir ein halbes Pfingstbrot gekauft. Leider wusste die Verkäuferin nicht, was das ist und wir haben uns dann auf ein halbes Bauernbrot geeinigt. Das Bauernbrot wiegt ganz 2 kg und ein halbes wiegt demzufolge 1 kg. Die Verkäuferin sagte dann noch, sie äße ja nicht so viel Brot obwohl sie es ja eigentlich könnte, weil häufig etwas übrig bliebe. Ich verstand das als Kritik, so als ob nun halb Brandenburg abgeholzt werden müsste, damit ich mein halbes Pfingstbrot essen könnte und bemerkt zu meiner Verteidigung, dass 1 kg Brot aus meiner Sicht noch keine exorbitante Menge ist. Ich fragte sie, ob sie das übrigbleibende Brot an ihre Pferde verfüttern würde, weil ich ja wusste, dass sie Pferde hat. Nein, das ginge nicht, denn ihre Pferde seien Wildpferde und die würden kein Brot essen, antwortete sie. Mich ließ dieses Gespräch etwas ratlos zurück. Doch ich war noch klar genug bei Sinnen, zu bemerken, dass es nicht richtig sein konnte, auf einen 50 Euro Schein nur 1,6 Euro herauszubekommen wenn das Brot mit den Brötchen und dem Honig 18,4 Euro gekostet haben.

Immerhin durften wir, wie man auf dem Bild sieht, heute Melonen kaufen. In der letzten Woche war uns ja abgeraten worden, weil die Qualität nicht so perfekt war. Heute wurden wir schon richtig reichhaltig mit Melonen verköstigt. Na ja, und weil beide Sorten Melonen lecker waren, haben wir dann sowohl eine Wassermelone als auch eine Charentais Melone gekauft. Weitere Details unseres Einkaufs siehe Foto.

Ökogemüseeinkauf am 23.05.15 Teil I.
Ökogemüseeinkauf am 23.05.15 Teil I.
Ökogemüseeinkauf am 23.05.15 Teil II.
Ökogemüseeinkauf am 23.05.15 Teil II.

Reisen macht gleich oder Einkaufen in und aus Berlin

Es gibt viele Gründe, ökologisch erzeugte Nahrungsmittel zu kaufen. Die einfachsten sind vielleicht der Geschmack und auch die Frische bei regional erzeugten Produkten ohne lange Transportwege. Dafür ist man dann gern bereit, selbst etwas weiter zum Einkaufen zu fahren. Damit ich Produkte bekomme, die nicht endlos weit transportiert wurden, muss ich erstaunlicherweise selbst etwas weiter unterwegs sein. Beim Supermarkt um die Ecke, und mein Weg bis zum nächsten Supermarkt beträgt etwa 200 m, bekomme ich Nahrungsmittel, die quer durch Europa kutschiert bzw. um die halbe Welt geflogen wurden, bevor sie mir quasi direkt vor der Nase zum Verkauf angeboten werden.

Um regional erzeugte Öko-Nahrungsmittel zu kaufen, setze ich mich erst in die U-Bahn und bin ca. ½ Stunde unterwegs, bevor ich dann auf dem Ökomarkt stehe. Die Marktstände befinden sich auf dem Hof einer landwirtschaftlichen Domäne, und alles sieht so richtig nach Bio aus. Als ich heute am Gemüsestand erwähnte, dass die Zwiebeln, die ich in der letzten Woche gekauft hatte, innen teilweise verfault gewesen waren, sagt mir der Verkäufer, der nicht nur Verkäufer ist, sondern auch selbst im Gartenbau tätig ist, ja, in der letzten Woche da kamen die Zwiebeln noch aus Ägypten, in dieser Woche ist es aber Ware aus Brandenburg, nehmt Euch einfach Welche, braucht Ihr nicht zu bezahlen. So kulant diese Entschädigung auch war, wurde mir doch klar, dass dieses ganze dörfliche Drumherum zumindest für die Zwiebeln in der letzten Woche nur Deko war, Öko-Kulisse sozusagen. Spitz- und Chinakohl aus Spanien, Ingwer aus China und Broccoli aus Italien werden dem Großstädter in der dörflichen Idylle des heimischen Ökomarktes dargeboten. Vielleicht ist es sogar dieselbe Ware wie im Supermarkt um die Ecke. In jedem Fall ist man hier bereit, mehr Geld für die Ware zu bezahlen, da man glaubt, es handele sich um ökologisch erzeugte Produkte. Der Spargel, die Radischen, der Salat, der Spinat, die Möhren, der Rhabarber usw. kommen ja tatsächlich aus der Region. Aber tun sie das nicht auch im Supermarkt? Andererseits muss ich natürlich auch Verständnis für die Gemüsebauern haben, die auf ihren Ständen auch Südfrüchte, Bananen und außerhalb der hiesigen Saison Tomaten, Auberginen, Zucchini vom Großmarkt bzw. aus anderen Ländern anbieten, denn wer würde im Winter schon zu dem Markt kommen, wenn es dort nur Kohl, Möhren und Äpfel gäbe? Und wie andererseits sollte sich der Verkauf lohnen, wenn nur die eigenen Produkte angeboten werden? Früher sah man dem Ökogemüse das Öko noch an. Das ist wie beim Recycling-Papier. War es gelb, hatte man ein gutes Gewissen. Heute ist das Recycling Papier genauso strahlend weiß wie das non-Recycling Papier, und keiner muss sich mehr für weißes Papier schämen. Genauso ist das mit dem Gemüse. Früher sah man dem Öko-Gemüse an, dass es gewachsen war, während das Supermarkt Gemüse als Serienprodukt daherkam. Das ist, wenn man das Ökogemüse direkt auf dem Hof kauft, heute immer noch so. Doch je länger die Anreise des Gemüses auf den Ökomarkt ist, desto weniger unterscheidet es sich von einem Produkt der konventionellen Landwirtschaft. Reisen macht gleich, könnte man sagen. Für den Konsumenten erscheint „Bio“ dann nur als ein alternativer Vermarktungskanal für das gleiche Produkt.

Doch genug der ökologisch korrekten oder nicht ganz korrekten Denke, kommen wir zum Genuss: Spargelzeit! Es gibt ihn schon seit einigen Wochen, doch am Anfang der Saison ist er einfach zu teuer. Er ist immer noch teuer, doch die Saison ist kurz, und wenn man ihn jetzt nicht kauft isst man ihn nie.

Einkauf am 16. Mai 2015.  Von den Anbietern selbst angebautes Gemüse, regionale Erzeugnisse aus Brandenburg und „EG-Bio“ liegen hier einträchtig nebeneinander.
Einkauf am 16. Mai 2015. Von den Anbietern selbst angebautes Gemüse, regionale Erzeugnisse aus Brandenburg und „EG-Bio“ liegen hier einträchtig nebeneinander.

Eigentlich wollten wir auch eine Wassermelone kaufen. Doch ich lernte, die Qualität kann man dadurch testen, dass man die Melone zwischen beiden Händen etwas zusammendrückt und dabei ans Ohr hält. Sie sollte dann knirschen. Na ja, und weil keine der Melonen geknirscht hat, haben wir dann auch keine gekauft. – Eine andere Technik des Wassermelone Testens besteht darin, einfach an der Melone zu klopfen. Klingt sie mit einem hellen weichen Klang ist sie perfekt, ansonsten kauft man sie nicht.