bei der Direktvermarktung geht es ja darum, die gesamte Wertschöpfung beim Erzeuger zu haben. Wenn’s teuer ist, so soll das der aufwendigeren ökologischen Landwirtschaft zugutekommen und nicht dem Geldbeutel der Eigentümer von Handelsketten. Als „Verbraucher“ hat man zudem den Vorteil, vom Verkäufer Nachrichten aus erster Hand zu bekommen. Z.B. wann der erste Rosenkohl kommt oder warum es in diesem Jahr keine Walnüsse gibt. Außerdem ist die Ware unschlagbar frisch, denn sie wandert direkt vom Hof auf den Markt. Nun musste ich erleben, dass ein Marktstand auf dem Ökomarkt, der sowohl eigene als auch hinzugekaufte Erzeugnisse im Sortiment hatte, den Betreiber gewechselt hat. Er gehört nun nicht mehr zu dem die Waren produzierenden Betrieb, sondern wird als selbständiges Unternehmen geführt. Die direkte Verbindung vom Ladentisch aufs Feld ist dadurch gekappt. Ich bedaure diese Entwicklung. Der ökologische Gegenentwurf besteht ja auch in der Ganzheitlichkeit die der Spezialisierung der industriellen Nahrungsmittelproduktion entgegengesetzt wird. Möglicherweise hat die selbstvermarktende Landkommune keine Chance mehr, wenn der Preis des Bodens durch die staatliche Förderung des Anbaus von Pflanzen zur Energiegewinnung hochgetrieben wird.